„Es
ist so, als würde man selber ein Teil des Ganzen“
sagt Songwriter, Gitarrist und Sänger Carl Rüssmann
der Band, als er über das neueste Projekt erzählt.
„Der Hörer soll sich wirklich in die Geschichte
hineinversetzt fühlen“. Eine schwere Aufgabe,
die sich die Jungs von LOST da vorgenommen haben.
Nach ihrem Debüt „This world of ours“
das Ende 2000 erschien arbeiten sie nun an ihrem zweiten
Projekt „Divided Surfaces“. „Das
Projekt wird dadurch erschwert, da wir zur Zeit nur
zwei Personen sind, die daran teilnehmen“ wirft
Drummer und Bassist Stefan Gohlke ein. „Zum
einen hat man dann natürlich eine ganz andere
Freiheit beim Songwriting, zum anderen muss man sich
auf sehr viele Dinge gleichzeitig konzentrieren und
steht immer nahe am Objektivitätsverlust.“
Die beiden Gründer der Band waren jedoch nicht
immer die einzigen Beteiligten. Die Band löste
sich nach dem Release des ersten Albums mehr oder
weniger auf. „Wir wussten nicht, ob wir noch
mal etwas zusammen machen würden, aber nun hat
es uns doch erwischt“, schwärmt Rüssmann.
Angefangen haben die beiden vor etwa 8 Jahren und
sind seither einen weiten Weg gegangen. Nachdem endlich
ein Schlagzeug zur Verfügung stand, wurde Stunde
um Stunde im „Bandkeller“, dem Keller
des Gohlkeschen Hauses geprobt, geschrieben, gejamt
und wohl nicht zuletzt Spaß gehabt. Nach einiger
Zeit waren aber die Möglichkeiten der Arbeit
zu zweit vorerst ausgereizt und man suchte neue Mitglieder.
Hinzu kamen Konrad Neumann (B), Mathias Tuma (G) und
Tim Bessel (V). In dieser Zeit entstanden auch die
ersten Songs für das erste Album. Erst etwas
später wurde letzterer durch Timo Hartmann (V)
abgelöst, der von nun an die Stimme der Band
darstellte. Dieser wurde außerdem kräftig
unterstützt von Marie Lutz (V), die ebenfalls
der Band ihre Stimme lieh. Mit dieser sechsköpfigen
Besetzung wurden die ersten Auftritte bestritten.
Mit dem Blick auf die bevorstehende Trennung -
fast alle Mitglieder machten im Jahr 2000 ihr Abitur
- beschloss man, ein Album „zum Abschluss“
aufzunehmen. Doch wie es der Zufall wollte trafen
sich Gohlke und Rüssmann weiterhin, wann immer
es ihnen trotz großer Entfernung möglich
war und entwickelten das Konzept für ihr zweites
Album. Zusätzlich fingen sie an, sich ihr eigenes
Studio aufzubauen, um in Zukunft unabhängig von
finanziellen Engpässen produzieren zu können.
Inzwischen ist das Studio komplett und die meisten
Takes für „Divided Surfaces“ fanden
ihren Weg auf die Festplatten. „Die Möglichkeiten
sind unglaublich“ beschreibt Rüssmann.
„Wir können völlig ohne Zeitdruck
und auch über große Entfernungen hinweg
arbeiten - dank Internet und modernen Breitbandanschlüssen.
Kaum habe ich einen neuen Gitarrentake aufgenommen,
kann ich Stefan das Ergebnis schicken und er kann
sich selbst ein Bild machen.“ Doch nicht nur
technisch, auch im Erarbeiten von Arrangements haben
sie sich wesentlich weiterentwickelt. So wundert es
nicht, dass seit der Veröffentlichung von „This
world of ours“ der Sound der Band ebenfalls
einen großen Schritt gemacht hat. „Wir
sind ein ganzes Stück härter aber gleichzeitig
ein gutes Stück weicher geworden“ berichtet
Gohlke mit einem Lächeln. Nach erstem Probehören
bestätigt sich dieser Eindruck. Von Popballade
bis zum typischen Metall ist alles vertreten. Die
erste Single von LOST mit Namen „Alive?“
soll voraussichtlich ab 3. März vorerst über
Onlinehändler (iTunes Music Store, musicload.de)
erhältlich sein. „It’s done when
it’s done“.